Interview mit Melanie Mätzler
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VP Bank Ladies Open 2018
Das VP Bank Ladies Open beginnt in wenigen Tagen. Was erwarten Sie von diesem Turnier?
Melanie Mätzler: Als Spielerin möchte ich die Zuschauer begeistern, sie mit dem Golffieber anstecken und sportlich gesehen ist natürlich die Teilnahme am Sonntag nach dem Cut ein grosses Ziel. Als Turnierbotschafterin liegt es mir am Herzen, den Sponsoren, Zuschauern und Spielerinnen ein attraktives Turnier zu präsentieren und ihnen damit eine gute Plattform bieten.
Welches sind Ihre Aufgaben als Turnierbotschafterin?
Melanie Mätzler: Ich vertrete das Turnier auf der Tour gegenüber den Spielerinnen, stehe ihnen für Fragen und Anregungen zur Verfügung und mache Werbung, damit sie mitspielen und wir ein starkes Teilnehmerfeld haben. Für die Medien bin ich weitgehend das Gesicht des Turniers. Zudem helfe ich dem Veranstalter bei golftechnischen und organisatorischen Fragen und ich bin auch in Kontakt mit den Sponsoren.
Wie wird das VP Bank Ladies Open von den Spielerinnen wahrgenommen?
Melanie Mätzler: Das VP Bank Ladies Open ist eines der beliebtesten Turniere auf dem Kalender. Jedes Jahr wird es von den Spielerinnen für die tadellose Organisation und Kommunikation sowie den guten Platzzustand gelobt. Auch die Freundlichkeit aller Mitarbeitenden am Turnier wird geschätzt. Zur hohen Beliebtheit trägt aber auch das sehr attraktive Pro-Am mit dem Galadinner im Grand Resort Bad Ragaz bei, das für viele Spielerinnen ein Highlight ist.
Wie sehen Sie grundsätzlich die Entwicklung des Damengolfsports?
Melanie Mätzler: Der Damengolfsport macht grosse Schritte vorwärts. Das Interesse nimmt zu und auch das spielerische Niveau ist in den letzten zehn Jahren enorm gestiegen. Leider hat die alte Führung der Ladies European Tour nicht gut gewirtschaftet, sodass es derzeit in Europa nur wenige Profiturniere auf höchstem Niveau gibt. Ich bin aber positiv gestimmt, dass die neue Führung dies ändert und weiter zur positiven Entwicklung beitragen kann.
Die Organisation ist top, der Parcours abwechslungsreich und das Teilnehmerfeld stark. Dies wissen die Proetten aus über 25 Nationen sehr zu schätzen.
Melanie Mätzler Turnierbotschafterin und Spielerin der LETAS
Sie spielen seit sieben Jahren als Proette an internationalen Golfturnieren. Wie muss man sich das Leben als Golfprofi vorstellen?
Melanie Mätzler: Zu Hause beinhaltet mein Leben als Golfprofi in erster Linie viel Training, sei dies auf der Übungsanlage oder auf dem Platz, sowie Konditionstraining im Kraftraum. Nach dem Training geht es darum, die Reisen zu den jeweiligen Turnieren zu organisieren. Flüge, Hotels und Mietautos buchen, und dies möglichst günstig. Auch die Sponsorenpflege und Medienarbeit mache ich weitgehend selber und gehört daher zu meiner Jobbeschreibung als Golfprofi. Das Leben während der Turniere ist einerseits doch eher eintönig. Ich esse, schlafe und spiele das Turnier (lacht). Andererseits ist es aber auch sehr vielfältig, da ich viele verschiedene Länder bereisen kann und hin und wieder etwas von der Kultur miterlebe. Ich bin sehr dankbar, dieses Leben führen zu dürfen!
Golf ist Ihr Beruf, Ihre Leidenschaft. Hat es noch Platz für andere Interessen?
Melanie Mätzler: Es gibt Platz, aber nicht viel. Ich muss meine freie Zeit ebenso detailliert planen wie das Training. Dies ist nicht immer einfach für mein Umfeld, aber meine Familie und die wirklich guten Freunde zeigen grosses Verständnis.
Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Im Winter geniesse ich die freien schönen Tage wann immer möglich auf den Skiern in Flumserberg. Im Sommer bleibt mir weniger Zeit für Hobbies. Dann brunche oder grilliere ich mit der Familie und Freunden und nutze die Zeit zum Stand Up Paddling auf dem Walensee.
Abschliessende Frage: Was braucht man, um im Golfsport erfolgreich zu sein.
Melanie Mätzler: Ein gutes Score (lacht). Spass beiseite, man muss sein Leben dem Golfsport widmen und sich bewusst sein, dass vieles aus dem «normalen» Leben schwieriger ist, wie zum Beispiel Freundschaften pflegen. Es braucht aber vor allem viel Selbstdisziplin, einen grossen Willen und Entschlossenheit. Man muss lernen, auch in schlechten Phasen das Positive zu sehen und sich weiter zu pushen. Und ganz wichtig ist es, gesund zu bleiben!