Warum steigende Zinsen ein gutes Signal sind
So schnell kann es gehen. In den USA sind die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen auf rund 1.6 % gestiegen. Noch im August notierten sie bei 0.6 %, einen ganzen Prozentpunkt tiefer. Anleger, die solche Wertschriften in ihrem Portfolio halten, haben also Verluste erlitten. In anderen Währungen haben sich die Zinsen für lang-laufende Anleihen ebenfalls nach oben bewegt, aber der Anstieg fiel verhaltener aus. Somit ist die Differenz zwischen den Renditen in Dollar und jenen in Euro und Franken gestiegen.
Die höheren Renditen gehen zum einen auf den um sich greifenden Wachstumsoptimismus zurück, der besonders in den USA ausgeprägt ist. Zum anderen haben Inflationssorgen neue Nahrung erhalten. Aus unserer Sicht wird der Inflationsanstieg aber nur vorübergehender Natur sein, da er vor allem von Basiseffekten getrieben ist. Dabei spielt der Ölpreis eine wichtige Rolle. Nach dem Kollaps vor einem Jahr steht er inzwischen höher als vor zwölf Monaten. Spätestens im Sommer sollten diese Effekte aber auslaufen und die Inflationsraten wieder sinken.
Wir glauben, dass die Inflations- und Zinsdiskussionen die Aktienmärkte nicht aus der Bahn werfen werden. Wir bestätigen daher unsere neutrale Positionierung bei Aktien. Im Anleiheteil des Portfolios schichten wir auf Kosten von Staatsanleihen in der jeweiligen Referenzwährung in USD-Anleihen um. Damit können wir von der höheren Rendite in USD profitieren. Im Falle des Schweizer Frankens beträgt der Unterschied bei 10-jährigen Staatsanleihen derzeit rund 1.8 Prozentpunkte.
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