Vom Schock zur Krise
Im derzeitigen Umfeld gestaltet sich selbst die Suche nach Sicherheit schwieriger als sonst. In den Anleihenmärkten ging die Preisspanne im Handel enorm auf, ein Zeichen dafür, dass es mehr Verkäufer als Käufer gab. Selbst der US-Geldmarkt zeigte erste Stresssymptome, die dortige Notenbank war gezwungen, zusätzliche Liquidität in den Markt zu pumpen. Auch Gold kam im Laufe des Tages unter Druck und büsste zeitweise 4 % ein. Ein klares Zeichen, dass immer mehr Anleger Kreditlinien bedienen müssen und sich gezwungen sehen, Teile des Portfolios zu liquidieren.
In Marktsituationen wie diesen fragen sich Anleger, was sie jetzt tun sollen. Wir empfehlen:
- Unbedingt Situationen vermeiden, in der man verkaufen muss. Die Liquidität ist in vielen Anlageklassen in solchen Stressphasen eingeschränkt und die Preisabschläge können deshalb enorm sein.
- An einer breiten Diversifikation im Portfolio festhalten und wenn möglich, sogar verbreitern. Dabei gilt es auch regionale Aspekte zu berücksichtigen.
- Währungsrisiken konsequent abzusichern
- Keine neuen Kreditrisiken einzugehen
- Opportunistisch Kaufgelegenheiten zu nutzen, dabei aber immer das eigene Risikobudget eng überwachen.
Diese Handlungsempfehlungen setzen wir auch konsequent in unseren Vermögensverwaltungsmandaten um. Der erste Punkt ist dabei in der aktuellen Situation die oberste Handlungsmaxime. Gerade bei Änderungen im Portfolio ist dieser Punkt wichtig und kann bedeuten, sie erst dann durchzuführen, wenn ein günstiges Zeitfenster aufgeht. Nach dem gestrigen Einbruch der Aktienmärkte etwa sehen wir heute einen guten Zeitpunkt, Aktien im Portfolio wie vom Anlageausschuss diese Woche beschlossen, aufzustocken.
Ein Vergleich mit vergangenen Korrekturen
Diese Woche wird in die Geschichtsbücher eingehen, so viel steht bereits fest. An der Wall Street in New York wurde gestern der zweitgrösste Tageseinbruch seit dem sogenannten Schwarzen Montag im Jahr 1987 verzeichnet. Und das, nachdem bereits am Montag und Mittwoch die Kurse deutlich nachgegeben hatten. Die Kursverluste summieren sich seit Mitte Februar in vielen Aktienmärkten bereits auf über 30 %. Der EuroStoxx 50 etwa steht bei Minus 34 %.
Im Durchschnitt aller Bärenmärkte wurden genau jene 34 % verzeichnet, welche in Europa bereits erreicht worden sind. Von einem Bärenmarkt spricht man, wenn die Korrektur vom Höhepunkt mehr als 20 % beträgt. Nun haben es Durchschnittswerte so an sich, dass die Extremwerte geglättet werden. Was die derzeitige Korrektur jedoch besonders macht, ist die Geschwindigkeit.
Weder in der grossen Depression der 1930er Jahre oder in der Finanzkrise gingen die US-Aktienmärkte in so kurzer Zeit so stark zurück. Allerdings war in beiden Fällen auch erst bei knapp minus 50 % Schluss. Der Tiefpunkt war nach rund 10 bzw. 28 Wochen erreicht. Der aktuelle Ausverkauf dauert erst vier Wochen. Das zeigt, dass eine extreme Situation immer noch extremer werden kann.
Gleichzeitig hat uns die Vergangenheit gelehrt, dass selbst die grössten Krisen irgendwann enden. Aus unserer Sicht werden die Zentralbanken und Regierungen weltweit alles daran setzen, Gesellschaft und Wirtschaft zu unterstützen.
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