Nicht anstecken lassen
Die Einbussen an den Aktienbörsen sind deutlich: Der S&P 500 in den USA und der Dax in Deutschland haben seit des Anstiegs der Zahl von Erkrankten ausserhalb Chinas in nur einer Woche fast 15 % nachgegeben. Das zeigt das Ausmass der Unsicherheit.
Momentan ist es aber noch nicht möglich, den Verlauf und die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Verbreitung verlässlich abzuschätzen. Soviel ist klar: Global leiden Unternehmen unter fehlenden Lieferungen und Umsätzen aus China. Das bremst die Industrieproduktion und in weiterer Folge das gesamtwirtschaftliche Wachstum. Die vom verarbeitenden Gewerbe besonders abhängige Eurozone ist neben China selbst stark betroffen. Ein rückläufiges Wirtschaftswachstum (BIP) im ersten Quartal muss für beide Wirtschaftsräume ins Kalkül gezogen werden. Der Schaden für die US-Wirtschaft dürfte hingegen dank der starken Binnenwirtschaft weniger prägnant ausfallen.
In China gibt es immerhin Anzeichen dafür, dass die Unternehmen ihre Produktion wieder langsam hochfahren. Auch das kurzfristig messbare tägliche Passagier- und Frachtaufkommen erholt sich in kleinen Schritten. Im Februar haben sich die täglichen Passagierzahlen verdoppelt, allerdings sind sie vom Normalzustand noch weit entfernt.
Wir gehen aktuell noch davon aus, dass sich Covid-19 zwar in den globalen Wachstumsraten bemerkbar machen, aber nicht zu einer schwerwiegenden Rezession führen wird. Nimmt die Bedrohung ab, sollte es sogar zu Nachholeffekten kommen, auch wenn sich nicht sämtliche Produktionsausfälle kompensieren lassen. Unterstützung bieten zudem im Zweifel die grossen Notenbanken. Unsere bereits im Jahresausblick 2020 prognostizierten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank bleiben fester Bestandteil unseres Szenarios.
Aktien (noch) nicht günstig
Die Unsicherheit über die konkreten Folgen für die Unternehmen macht es derzeit besonders für Aktien schwierig, kurzfristig einen stabilen Boden zu finden. Lange gaben sich die Märkte in den Industrieländern wenig beeindruckt von den Gefahren ausgehend von Covid-19, dessen zunehmende Ausbreitung ab Mitte Januar vor allem China bewegte. Erst um den 20. Februar drehte die Stimmung in den westlichen Ländern. An den MSCI-Aktienindizes lässt sich ablesen, dass sich auf regionaler Ebene der Index für China und jener für Emerging Markets seit Anfang des Jahres bislang am besten gehalten haben (siehe Tabelle).
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Trotz der Kursverluste haben sich aber die Aktienbewertungen anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses noch nicht gross bewegt und sind vor allem in den USA und in der Schweiz auch noch nicht günstig. Das liegt an den Gewinnerwartungen für 2020, die innerhalb des letzten Monats in allen Märkten klar nach unten korrigiert wurden.
Taktische Empfehlung
Wir haben an einer ausserplanmässigen Sitzung des Anlageausschusses unsere Portfolioallokation bestätigt. Die Verluste in Aktien konnten durch Kursgewinne etwa bei Staatsanleihen und Gold abgefedert werden. Das zeigt, wie wichtig es ist, das Portfolio breit zu diversifizieren. Wir beobachten die Situation weiter genau und beurteilen die neuen Entwicklungen in den nächsten Tagen laufend, um schnell reagieren zu können.
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