Spotanalyse

Fed senkt Leitzins vorbeugend um 50 Basispunkte

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank Group
Lesedauer: 1 Min
Die US-Notenbank Fed verpasst der US-Wirtschaft eine Spritze und senkt ausserplanmässig das Zielband für den Leitzins um 50 Basispunkte.

Die Zinssenkung muss als «Grippeschutzimpfung» verstanden werden. Bevor die Finanzmärkte und die US-Wirtschaft grösseren Schaden nehmen, schreitet die Fed ein. Das zeugt von einem energischen Vorgehen gegen etwaige schärfere Konjunkturrisiken. Weitere Zinssenkungen könnten folgen.

Auch die übrigen Notenbanken werden von sich hören lassen. Die Europäische Zentralbank (EZB) steht ebenfalls in den Startlöchern. Eine baldige Senkung des Einlagesatzes um 10 Basispunkte steht aus unserer Sicht auf der Agenda. Ein deutliches Signal wäre auch eine frühzeitige Erhöhung des Emittentenlimits von 33% auf 40% für Staatsanleihenkäufe. Laut den Statuten darf die EZB bisher nur 33% der Anleihen eines Staates halten. Bei deutschen Bundesanleihen ist das Limit annähernd erreicht. Eine Änderung würde den Weg für weitere hochvolumige Anleihekäufe freimachen.

Der heutige Tag macht deutlich: Notenbanken und Regierungen sind aufgrund der Bedrohung durch den neuen Coronavirus bereit zu handeln. Das ist gut so.

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