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Europäische Banken «Taktische Kaufempfehlung»

Lesedauer: 4 Min
Europäische Banken befinden sich im Wandel, getrieben von einer dynamischen Digitalisierung und strengen Regulierung. Dennoch, aktuelle Ergebnisausweise signalisieren zunehmende operative Stärke. Diese für den Markt überraschende Tendenz öffnet aufgrund der tiefen fundamentalen Bewertung ein taktisches Investitionsfenster für aktive Investoren.

Globale Aktienerholung auf breiter Front

Die sich abzeichnende Deeskalation im Handelsstreit zwischen USA und China löste im Oktober 2019 eine weltweite Erholung an den Aktienmärkten aus. Vor allem produktionsintensive Regionen wie Asien, aber auch Europa schöpfen daraus ein stärkeres Wertaufholungspotenzial. Der Ausbruch des neuen Coronavirus liess diese Bewegung zunächst stoppen, beeinflusste dabei jedoch nicht die grundlegende Erholung. Die Abnahme der täglich neu festgestellten Infizierten lässt Hoffnung aufkeimen, auch erkennen die Anleger in der Erkrankung lediglich einen temporären Störfaktor für die globale Wirtschaft. Dieser Optimismus erreicht auch den Bankensektor in Europa. Die Gründe liegen dabei nicht nur in einem angestiegenen Risikoappetit, denn seit längerem wird der Sektor fundamental tief bewertet. Das heisst, im Allgemeinen wird für Banken auf dem alten Kontinent keine gute Industrieentwicklung eingepreist, die bisherige Sektorperformance spiegelt diese Entwicklung seit einer Dekade wider. Doch die jüngsten Ergebnisausweise sprechen eine optimistischere Sprache.

MSCI Europa Banken

Ertrags- und Kapitalstärke überraschen positiv

Im Rahmen der aktuellen Berichterstattung für das vierte Quartal 2019 präsentierte sich knapp die Hälfte der europäischen Banken in einem besser als erwarteten Licht. Die Gewinnerwartungen bei Universalbanken lagen dabei um 13 % über den Schätzungen, wobei Finanzdienstleister die Analystenprognosen um mehr als 24 % übertreffen. Zusätzlich überraschten nahezu alle bisher rapportierten Banken mit einer stärkeren Kapitalausstattung. Dies ist für Anleger mit einem Fokus auf Gewinnausschüttungen wichtig, denn diese werden dadurch für die nahe Zukunft ein deutliches Stück sicherer. Diese starke operative Tendenz zeigt sich auch in den ersten Wochen des laufenden Geschäftsjahres. Der positive Lichtblick sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der industrielle Wandel den Banken in Europa sehr viel abverlangt und operative Unsicherheiten nach wie vor sehr präsent sind. Die Frage stellt sich allerdings, ob die derzeit sehr tiefe fundamentale Bewertung mit der sehr guten operativen Entwicklung noch in Einklang zu bringen ist.  

Markttechnischer Kauf mit fundamentalem Support

Die KGV-Bewertung der Banken in Europa liegt aktuell mit 8.6 eine gute Standardabweichung unterhalb des fünfjährigen Mittelwerts, die Gewinnmargen jedoch knapp eine darüber. Mit einer besseren Kapitalstärke bieten die Banken in Europa ihren Anlegern gleichermassen eine solide  Dividende. Die Dividendenrendite wird derzeit mit 6 % erwartet. Nicht nur im Hinblick auf das weiterhin negative Zinsumfeld ist dies aussergewöhnlich attraktiv, diese liegt auch um 2.5 % oberhalb des europäischen Gesamtmarkts.

Gleichzeitig überwindet der europäische Aktienmarkt aktuell alle Höchststände der vergangenen zwei Dekaden sowie die seit 2018 bestehende Konsolidierung. Damit wird weiteres Kurspotenzial freigelegt. In Kombination mit einer tiefen fundamentalen Bewertung und der sich verbessernden operativen Stärke erkennen wir für den Bankensektor ein Wertaufholungspotenzial zwischen 25 und 30 %.  

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Verantwortlich für den Inhalt
Bernd Hartmann, Leiter CIO-Office
Harald Brandl, Senior Equity Strategist

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