Marktupdate Rückkehr der Verunsicherung
Invertierte Zinskurve
Das Besondere daran: In den USA sind die zehnjährigen Staatsanleihen-Renditen leicht unter den aktuellen Dreimonats-Satz gefallen. Diese sogenannte invertierte Zinskurve gilt als vielbeachtetes Signal, denn in der jüngeren Geschichte ging jeder US-Rezession solch eine Zinsformation voraus. Allerdings folgte nicht auf jede Invertierung ein rückläufiges BIP. Ausserdem ist der Zeitraum zwischen Invertierung und Rezession bisher sehr unterschiedliche ausgefallen. Es ist auch unklar, welche Aussagekraft derzeit von der Zinskurve ausgeht, denn letztlich sind die Staatsanleihemärkte immer noch stark von den massiven Eingriffen der Notenbanken beeinflusst.
Warten auf Konjunktur
Es ist jedoch unbestritten, dass sich die globale Konjunktur inmitten einer Abkühlung befindet. Die starke Erholung der Aktienmärkte der letzten Monate basiert auf dem Kalkül, dass es sich um einen rein zyklische Abschwung handelt, die Wirtschaft aber wieder Tritt fassen wird. Schwächer als erwartete Vorlaufindikatoren sorgten am Freitag in der Eurozone und den USA deuten aber darauf hin, dass sich die Investoren weiter gedulden müssen. Angesichts der starken Zugewinne der letzten Wochen verwundert es nicht, dass teilweise Gewinne mitgenommen werden.
Fazit
Die Abkopplung des Aktienmarktes von den Konjunkturdaten ist vorerst beendet. Die stimulierenden Effekte einer grosszügigeren Geldpolitik sind auf den aktuellen Niveaus eingepreist. Höhere Kurse erfordern nun ein Nachziehen der Konjunkturdaten. Eine besondere Rolle nimmt hier China ein. Nachdem die Nachfrageschwäche aus dem Reich der Mitte sich global negativ bemerkbar gemacht hat, sollten die initiierten Stimulierungsmassnahmen sich in den kommenden Monaten positiv niederschlagen. Bis dahin erwarten wir eine Konsolidierung.
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