Wirtschaftlicher Ausblick

Wirtschaftlicher Ausblick: August

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Der freundliche Ausblick für die Weltwirtschaft wurde zuletzt etwas geschmälert.

Weltwirtschaft

Die Diskussion um einen möglichen globalen Handelskonflikt belastet das Klima in der Industrie. Bislang bleibt es jedoch weitgehend eine Stimmungseintrübung, die tatsächlichen realwirtschaftlichen Bremsspuren sind zum heutigen Zeitpunkt nur schwer abschätzbar. Sollte die derzeit spürbare Verunsicherung jedoch zu einem Investitions-hemmnis führen, würde die Realwirtschaft tatsächlich beeinträchtigt werden. Das Risiko eines eskalierenden Handelsstreits erachten wir bislang noch als überschaubar.

USA

Die USA provozieren mit neuerlichen Vorschlägen für Strafzölle auf Produkte aus China. Innerhalb der US-amerikanischen Regierung schlägt man derweil einen freundlicheren Ton an und setzt auf Verhandlungen. Auch China selbst möchte Gespräche mit den USA führen. Vermutlich steckt hinter dem Vorgehen also eine gewisse Strategie. Das Motto lautet: Drohkulisse aufbauen und gleichzeitig Verhandlungen einleiten. Die US-Unternehmen bleiben derweil relativ gelassen. Die Steuerreform stützt den Optimismus in der grössten Volkswirtschaft der Welt.

Eurozone

Wichtige Konjunkturfrühindikatoren gaben zuletzt deutlich nach. Die Zolldiskussion und die Furcht vor einem Handelskrieg drücken auf die Stimmung der Unternehmer. Aber auch ohne das Störfeuer «Handelskrieg» zeichnete sich ein zyklisches Konjunkturhoch ab. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass eine Rezession bevorsteht – vielmehr werden die Wachstumsraten in den kommenden Quartalen wohl etwas schwächer ausfallen. Die EZB wird ihre Anleihenkäufe derweil zum Jahresende einstellen. Die Zinsen werden aber noch lange Zeit auf einem sehr tiefen Niveau bleiben.

Schweiz

Wichtige Konjunkturfrühindikatoren für die eidgenössische Wirtschaft gaben zuletzt deutlich nach. Die Furcht vor einem Handelskrieg, der etwas eingetrübte Ausblick für die Eurozone und die Aufwertungen des CHF gegenüber dem USD wirken belastend. Wir fühlen uns in unserer im Vergleich zur Konsensprognose konservativen Wachstums-einschätzung bestätigt und rechnen mit einem BIP-Zuwachs von 1.6 % für das laufende Jahr.

Schwellenländer

In China zeigt sich derzeit ein gemischtes Bild bei den Frühindikatoren. Während sich der offizielle Einkaufsmanagerindex, der vor allem grosse Unternehmen repräsentiert, zuletzt ordentlich schlug, gab der Caixin-Einkaufsmanagerindex nach. Letzterer beruht vor allem auf der Befragung von Betrieben kleinerer und mittlerer Grösse. Die divergente Entwicklung dürfte vor allem auf die Unterschiede bei der Gewährung von Krediten zurückzuführen sein. Während es für grosse Unternehmen, die oftmals in Staatshänden sind, einfach ist, Finanzierungen zu erhalten, bekommen die kleineren und mittel-ständischen Betriebe die restriktivere Geldpolitik besonders deutlich zu spüren. Bislang gibt es keine direkten Anhaltspunkte für eine Wachstums-abschwächung. Jedoch haben beispielsweise die deutschen Exporte in die Volksrepublik seit November 2017 spürbar abgenommen. Das könnte als erstes Warnzeichen einer konjunkturellen Abkühlung in China verstanden werden. Ob dies tatsächlich der Fall ist, bleibt in den kommenden Wochen abzuwarten.

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