Wirtschaftlicher Ausblick
Weltwirtschaft
Vor allem die laufende Zolldebatte bringt die etablierten internationale Handelsbeziehungen ins Wanken. Fest steht bislang, dass die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone tatsächlich Schaden nimmt. Die Handelsdiskussionen und die politischen Widrigkeiten hinterlassen auch realwirtschaftliche Bremsspuren. Es muss aber nicht davon ausgegangen werden, dass der gemeinsame Währungsraum in die Rezession fällt, vielmehr handelt es sich um eine Phase, in der kleinere Wachstumsraten bevorstehen.
USA
Die US-Wirtschaft legte im zweiten Quartal kräftig zu. Gegenüber dem Vorquartal wurde ein Plus von 4.1 % (annualisiert) verbucht. Die Exporte, der private Konsum und die Ausrüstungsinvestitionen waren die Haupttriebkräfte hinter dem Wachstum. Auch für das zweite Halbjahr stehen die Zeichen auf einen robusten BIP-Zuwachs. Allerdings wird das zweite Quartal kaum zu toppen sein, denn der starke Exportzuwachs war bereits auf einen Sondereffekt durch die eingeführten Zölle zurückzuführen. Die US-Notenbank wird derweil an ihrem Kurs festhalten und die Zinsen graduell anheben.
Eurozone
In der Eurozone stand im zweiten Quartal lediglich ein BIP-Zuwachs von 0.3 % zu Buche. Ein schwacher Auftragseingang und nachgebende Konjunkturfrühindikatoren legten bereits im Vorfeld ein lediglich sachtes Wachstum nahe. Im zweiten Halbjahr dürften die gesamtwirtschaftlichen Expansionsraten wieder mehr Schwung bekommen. Die EZB hat derweil ihren Fahrplan abgesteckt und wird aller Voraussicht nach zum Jahresende ihre monatlichen Anleihekäufe einstellen. Zu einer raschen Zinserhöhung wird es indes nicht kommen. Die Währungshüter schliessen eine Zinserhöhung vor dem Sommer 2019 aus.
Deutschland
Um es vorwegzunehmen: Die Konjunkturentwicklung im laufenden Jahr liegt unter den Erwartungen. Nicht nur die Stimmungsindikatoren geben nach, sondern auch die harten Fakten. So fiel der Auftragseingang im produzierenden Gewerbe bislang verhältnismässig dürftig aus. Es bleibt noch abzuwarten, um zu ermitteln, ob unser optimistischer Ausblick für die bundesdeutsche Wirtschaft aufrechterhalten werden kann.
Schweiz
Wichtige Konjunkturfrühindikatoren zeigen nach wie vor eine robuste Wirtschaftsentwicklung für das laufende Jahr an. Allerdings präsentieren sich die benachbarten Länder der Eurozone im laufenden Jahr weniger dynamisch als angenommen. Ob die eidgenössische Wirtschaft die optimistische BIP-Prognose für das Jahr 2018 der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte erfüllen kann, bleibt deshalb fraglich.
Ersten Kommentar schreiben