Wirtschaftlicher Ausblick: April
USA: Mit Donald Trump betrat ein politisch nur schwer einschätzbarer US-Präsident das internationale Parkett. Für das US-Wirtschaftswachstum hätten seine Pläne einer expansiven Fiskalpolitik positive Auswirkungen – Einschränkungen des Welthandels würden wiederum negative wirtschaftliche Konse-quenzen mit sich bringen. Ob Trump allerdings tatsächlich eine unkonventionelle Aussenwirtschaftspolitik umsetzen kann, bleibt fraglich. Wir erwarten für das Jahr 2017 einen BIP-Zuwachs von 2.3 %.
Eurozone: Konjunkturfrühindikatoren signalisieren eine relativ solide wirtschaftliche Expansion für den gemeinsamen Währungsraum. Allerdings stehen einige schwergewichtige Wahlen auf dem Programm, bei denen jeweils populistische Parteien zum Favoritenkreis gehören. Allen voran steht hierbei die französische Präsidentschaftswahl. Politische Unsicherheiten könnten auf die Investitionslaune drücken und somit das Wirtschaftswachstum belasten. Es müssen also in den kommenden Monaten einige Hürden bewältigt werden.
Schweiz: Die eidgenössische Wirtschaft zeigt sich mittlerweile wieder solide. Die Wachstumsraten schwimmen auf Höhe der europäischen Nachbarländer. Für das laufende Jahr scheint ein BIP-Zuwachs im Bereich der 1.7 % realistisch. Die Exportunternehmen kommen mit dem starken CHF mittlerweile gut zurecht. Der private Konsum und die Investitionstätigkeit der Unternehmen halten ebenfalls Kurs. Die Stimmung im Hotel- und Gastgewerbe ist indes weiterhin nicht die beste. Aufgrund des starken CHF bevorzugen Touristen andere Urlaubsdestinationen.
Schwellenländer: Die ölabhängigen Staaten Russland und Brasilien werden im laufenden Jahr positive Wachstumsraten verbuchen. Die Ölpreise, die wieder etwas gestiegen sind, verbessern den wirt-schaftlichen Ausblick. Vor allem in Russland haben sich wichtige Konjunkturfrühindikatoren deutlich erholt. Der höhere Ölpreis schiebt Investitionen im Energiesektor an, was positiv auf die Gesamtwirtschaft abfärbt. Die chinesische Wirtschaft hielt zuletzt Kurs – zusätzliche Staatsausgaben und eine lockere Geldpolitik ebneten hierfür den Weg. Viele hoffen, dass die Staatsunternehmen auf Geheiss der Regierung Überkapazitäten abbauen werden, wofür wir allerdings kaum Chancen sehen. Schliesslich ginge dieser Abbau mit Massenentlassungen einher, und die damit verbundenen sozialen Probleme wollen die Parteien vermeiden. Stattdessen dürften die staatlichen Banken die hoch verschuldeten Staatsunternehmen weiter mit zusätzlichen Krediten über Wasser halten. Das wiederum entzieht den gesunden Unternehmen Ressourcen, was schlussendlich die Wachstumsaussichten Chinas belastet.
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