Ad hoc

Jahresergebnis 2014 der VP Bank Gruppe: Konzerngewinn von CHF 20.0 Mio., stabile Kernkapitalquote von 20.5 Prozent

  ·   Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
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Die VP Bank Gruppe erwirtschaftete 2014 einen Konzerngewinn von CHF 20.0 Mio. Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete die VP Bank eine Zunahme an betreuten Kundenvermögen von 1.8 Prozent. Der Geschäftsaufwand konnte erneut gesenkt werden. Der Generalversammlung wird eine Dividende von CHF 3.00 pro Inhaberaktie bzw. CHF 0.30 pro Namenaktie beantragt. Des Weiteren wird Dr. Florian Marxer zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen.

Die VP Bank Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2014 einen Konzerngewinn von CHF 20.0 Mio. aus. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von CHF 38.7 Mio. erwirtschaftet. Die weiter rückläufigen Kapitalmarktzinsen im Schweizer Franken verursachten nicht realisierte Bewertungsverluste auf den Zinsabsicherungsgeschäften, die zu diesem Rückgang führten. Unter Ausklammerung der Bewertungsverluste auf Zinsabsicherungsgeschäften beläuft sich der Konzerngewinn 2014 auf CHF 36.0 Mio. (Vorjahr, bereinigt um die Bewertungsgewinne auf Zinsabsicherungsgeschäften: CHF 30.1 Mio.).

 

Die wichtigsten Zahlen in Kürze
  • Konzerngewinn: CHF 20.0 Mio.
  • Kundenvermögen: CHF 38.6 Mrd.
  • Netto-Abfluss von Kundengeldern: CHF 850 Mio.
  • Cost/Income Ratio: 74.2 Prozent
  • Tier 1 Ratio (Kernkapitalquote): 20.5 Prozent

 

Gesteigerter bereinigter Bruttoerfolg

Die VP Bank Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2014 einen Konzerngewinn von CHF 20.0 Mio. aus. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Bruttoerfolg um 7.0 Prozent von CHF 239.4 Mio. auf CHF 222.7 Mio. ab.
Bereinigt um die Effekte der Zinsabsicherungsgeschäfte (CHF 24.5 Mio.) konnte der Bruttoerfolg um 3.4 Prozent gesteigert werden. Der um die Zinsabsicherungsgeschäfte bereinigte Erfolg aus dem Zinsgeschäft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 4.1 Prozent auf CHF 81.5 Mio. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm 2014 um 3.8 Prozent auf CHF 118.4 Mio. zu. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg um 30.0 Prozent auf CHF 25.4 Mio. 2014 wurde ein Erfolg aus Finanzanlagen in Höhe von CHF 12.5 Mio. erzielt (Vorjahr: CHF 16.3 Mio.).

 

Gesunkener Geschäftsaufwand durch Kostendisziplin

Der Geschäftsaufwand sank gegenüber dem Vorjahr um 1.6 Prozent auf CHF 165.3 Mio. Der Sachaufwand erhöhte sich um 1.7 Prozent auf CHF 46.8 Mio. Der Personalaufwand lag 2014 bei CHF 118.5 Mio. und reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2.9 Prozent. Die Abschreibungen lagen 8.6 Prozent über dem Vorjahr und betrugen CHF 29.3 Mio. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt um CHF 1.1 Mio.

Die Cost/Income Ratio erhöhte sich 2014 auf 74.2 Prozent (Vorjahr: 70.2 Prozent). Mit einer Tier 1 Ratio von 20.5 Prozent (Vorjahr: 20.4 Prozent) besitzt die VP Bank Gruppe im Branchenvergleich eine solide Eigenkapitalbasis. Die Bilanzsumme blieb 2014 unverändert bei CHF 11.2 Mrd.

 
Zunahme der betreuten Kundenvermögen

Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich Ende 2014 auf CHF 30.9 Mrd. Gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 30.4 Mrd. bedeutet dies eine Zunahme um 1.8 Prozent. Die performancebedingte Vermögenszunahme durch die positive Marktentwicklung betrug CHF 1.4 Mrd.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete die VP Bank Gruppe einen Netto-Abfluss von Kundengeldern in Höhe von CHF 850 Mio. (Vorjahr: Netto-Neugeldzufluss von CHF 965 Mio. einschliesslich Asset Deal mit HSBC Trinkaus & Burkhardt (International) SA in Luxemburg). Aufgrund der regulatorischen Veränderungen, insbesondere der Steuerthematik, waren die Kundengelder erneut einem hohen Druck ausgesetzt. Im Depotbank- und Fondsgeschäft musste der Abfluss eines grossen Kunden in Kauf genommen werden. Allerdings gelang es der VP Bank Gruppe durch eine erfolgreiche Marktbearbeitung, dem Netto-Abfluss an Kundengeldern entgegenzuwirken. Die generierten Zuflüsse vermochten die Abflüsse von betreuten Kundenvermögen jedoch nicht zu kompensieren. Mit der angekündigten Fusion mit der Centrum Bank flossen der VP Bank Gruppe bereits zum 7. Januar 2015 Kundenvermögen im Umfang von rund CHF 7.1 Mrd. zu.

Die Custody-Vermögen verringerten sich auf CHF 7.6 Mrd. (Vorjahr: CHF 9.0 Mrd.). Das Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen betrug per 31. Dezember 2014 CHF 38.6 Mrd. (Vorjahr: CHF 39.4 Mrd.).

 

Gezieltes Wachstum

«Eigenständigkeit und Wachstum sind die Eckpfeiler unserer strategischen Ausrichtung», stellt Fredy Vogt, Präsident des Verwaltungsrates der VP Bank, fest. Einen bedeutenden Wachstumsschwerpunkt stellt die Fusion mit der Centrum Bank, Vaduz, dar. Die Centrum Bank AG, zu diesem Zeitpunkt viertgrösstes Finanzinstitut in Liechtenstein, wurde Anfang Januar 2015 mit dem Kauf aller Aktien durch die VP Bank AG eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der VP Bank AG. Aufgrund des Geschäftsmodells mit vergleichbaren Kernkompetenzen, Zielmärkten und Kundenstrukturen bieten sich der VP Bank ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration – bei gleichzeitiger Freisetzung von erheblichen Synergiepotenzialen.

 

Überprüfung der Mittelfristziele

Bis Ende 2014 galten unverändert die definierten Mittelfristziele einer Tier 1 Ratio von mindestens 16 Prozent, einer Cost/Income Ratio von 65 Prozent sowie ein Nettoneugeldzufluss von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr. Eine Überprüfung dieser Ziele hat die Notwendigkeit von Anpassungen ergeben.

Ende 2014 betrug die gesetzlich definierte Kernkapitalquote 8 Prozent; die Tier 1 Ratio wurde von der VP Bank mit mindestens dem doppelten Wert festgelegt. Da die VP Bank als systemrelevant eingestuft wird, steigt entsprechend den neuen Eigenmittelanforderungen nach Basel III (CRD IV) das Eigenmittelerfordernis ab Februar 2015 auf 13 Prozent. Ein Mittelfristziel von mindestens 16 Prozent stellt somit für Investoren und Kunden keinen Mehrwert dar; auf der anderen Seite würde eine Erhöhung des aktuellen Zielwertes den finanziellen Handlungsspielraum – etwa für Akquisitionen – stark einschränken.

Besonders im Lichte der regulatorischen Anforderungen hat der Verwaltungsrat beschlossen, die Mittelfristziele zu überprüfen. Die Resultate dieser Überprüfung werden im Rahmen der Publikation des Halbjahresergebnisses Ende August 2015 bekanntgegeben.

 

Generalversammlung

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 24. April 2015, eine Dividende von CHF 3.00 pro Inhaberaktie und CHF 0.30 pro Namenaktie auszuzahlen (Vorjahr: CHF 3.50 pro Inhaberaktie und CHF 0.35 pro Namenaktie). Die vorgesehene Dividende stützt sich auf die vom Verwaltungsrat definierte Dividendenpolitik. Vom erwirtschafteten Konzerngewinn sollen 40 Prozent bis 60 Prozent an die Aktionäre ausgeschüttet werden, solange das mittelfristige Tier 1 Ratio-Ziel von 16 Prozent übertroffen ist. Es wird eine konstante Dividendenentwicklung angestrebt. Der Verwaltungsrat stützt sich beim Dividendenantrag auf das um die Bewertungsverluste der Zinsabsicherungsgeschäfte bereinigte Ergebnis von CHF 36.0 Mio.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 24. April 2015 Dr. Florian Marxer zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Dr. Florian Marxer ist ehemaliger Verwaltungsratspräsident der Centrum Bank Vaduz und Stiftungsrat der Marxer Stiftung für Bankwerte.

 

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2015 rechnet die VP Bank Gruppe mit anhaltenden Unsicherheiten. Die Auflösung des Euro-Mindestkurses zum Schweizer Franken und die Verschiebung des Dreimonats-Libor-Zielbandes durch die SNB im Januar 2015 haben zu grossen Verwerfungen an den Märkten geführt. Dieses schwierige Umfeld wird die VP Bank Gruppe stark fordern und den Geschäftsverlauf massgeblich beeinflussen. Die VP Bank Gruppe ist gut aufgestellt und begegnet diesen Anforderungen proaktiv. Konkrete Massnahmen wurden bereits eingeleitet. Zusammen mit Mitarbeitenden und Kunden bestreitet sie konsequent den eingeschlagenen Weg in eine erfolgreiche Zukunft.

Die Übernahme der Centrum Bank durch die VP Bank ist 2015 ein wichtiger Schwerpunkt. Die Integration soll spätestens Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Standort Liechtenstein erhält durch die Zusammenlegung eine weitere Aufwertung und stärkt die Position der VP Bank im Heimmarkt. Als drittgrösste Bank des Landes profitiert die VP Bank von Synergien und kann ihre Kundenbasis weiter ausbauen.

Das Nutzen von Gruppensynergien wird in der VP Bank Gruppe auch in diesem Jahr verstärkt vorangetrieben. Die VP Bank (Luxembourg) SA steht dabei im Zentrum. Hier werden eine Vereinfachung und ein Angleichen der Businessprozesse, ein optimierter Ressourceneinsatz, verbunden mit einer Vermeidung von Doppelspurigkeiten sowie eine Zentralisierung von nicht differenzierenden Backoffice-Dienstleistungen am Standort Vaduz angestrebt.

Besonderes Gewicht erhält 2015 des Weiteren die fortgeführte Bündelung und einheitliche Koordination des Fonds-Know-hows innerhalb der VP Bank Gruppe.

Die Entwicklungen in den Bereichen der Steuertransparenz und des automatischen Austausches von Steuerinformationen werden die VP Bank und den Finanzplatz Liechtenstein in den nächsten Jahren stark beschäftigen. «Wir widmen uns vorrangig diesen Bereichen und blicken auf eine erfolgreiche Bewältigung der bisherigen Aufgaben zurück», schliesst Alfred W. Moeckli, Chief Executive Officer der VP Bank Gruppe.