Ad hoc

Halbjahresergebnis 2015 der VP Bank Gruppe: Deutlich höherer Konzerngewinn von CHF 40.9 Mio., Kundenvermögen bei CHF 42.2 Mrd.

  ·   Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
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Die VP Bank Gruppe erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2015 einen Konzerngewinn von CHF 40.9 Mio. Der Bruttoerfolg stieg um 56.1 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2014 verzeichnete die VP Bank eine Zunahme des betreuten Kundenvermögens von 11.8 Prozent.

Die VP Bank Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2015 einen Konzerngewinn von CHF 40.9 Mio. In der Vorjahresperiode wurde ein Gewinn von CHF 11.1 Mio. erwirtschaftet. Dieses Halbjahresergebnis 2015 wird durch die Fusion der VP Bank AG mit der Centrum Bank AG und die damit einhergehenden Mehreinnahmen und Mehrausgaben geprägt. Wesentlich negativ beeinflusst wird das Ergebnis durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Schweizer Franken und die Verschiebung des Dreimonats-Libor-Zielbandes durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar 2015.

 

Die wichtigsten Zahlen
  • Konzerngewinn: CHF 40.9 Mio.
  • Kundenvermögen: CHF 42.2 Mrd.
  • Netto-Neugeldzufluss: CHF 6.2 Mrd.
  • Cost/Income Ratio: 56.1 Prozent
  • Tier 1 Ratio (Kernkapitalquote): 21.9 Prozent (nach Basel III)

 

Gesteigerter Bruttoerfolg

Im Vergleich zum Berichtshalbjahr 2014 konnte der Bruttoerfolg um CHF 62.0 Mio. auf CHF 172.5 Mio. gesteigert werden (Vorjahresperiode: CHF 110.5 Mio.). Dies entspricht einer Zunahme von 56.1 Prozent. Unter Ausklammerung der Effekte aus der Fusion mit der Centrum Bank (inkl. Auswirkungen der «purchase price allocation») im übrigen Erfolg konnte trotz der negativen Konsequenzen aufgrund der Aufhebung des Euro-Mindestkurses ein Bruttoerfolg von CHF 105.5 Mio. erzielt werden. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 32.1 Prozent auf CHF 41.6 Mio. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte im ersten Halbjahr 2015 um 9.8 Prozent auf CHF 65.9 Mio. gesteigert werden (Vorjahresperiode: CHF 60.1 Mio.). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg um 69.9 Prozent auf CHF 19.8 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 11.6 Mio.). Aus den Finanzanlagen resultierte im ersten Semester 2015 ein Verlust von CHF 5.7 Mio. (Vorjahresperiode: Gewinn von CHF 6.9 Mio.).

 

Höherer Geschäftsaufwand durch Fusion mit der Centrum Bank

Der Geschäftsaufwand stieg im Berichtshalbjahr 2015 gegenüber der Vorjahresperiode um CHF 12.3 Mio. von CHF 84.5 Mio. auf CHF 96.8 Mio. (plus 14.6 Prozent). Unter Ausklammerung der Effekte der Centrum Bank konnte der Geschäftsaufwand im Vorjahresvergleich um CHF 3.8 Mio. bzw. 4.5 Prozent reduziert werden. Der Personalbestand wurde gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 51 Mitarbeitende erhöht. Der Sachaufwand erhöhte sich um 29.4 Prozent auf CHF 29.5 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 22.8 Mio.). Dieser Anstieg ist ebenfalls auf die Fusion mit der Centrum Bank und den zeitlich begrenzten Parallelbetrieb zurückzuführen. Die Abschreibungen lagen 29.6 Prozent über der Vorperiode und betrugen CHF 19.1 Mio. Der Aufwand für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste belief sich für das erste Semester 2015 auf CHF 17.4 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 0.3 Mio.). Im Zusammenhang mit der Fusion mit der Centrum Bank wurden Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von CHF 12.3 Mio. gebildet.

Die Cost/Income Ratio betrug per 30. Juni 2015 56.1 Prozent (im Vorjahresvergleich: 76.4 Prozent). Die nach dem neuen Regelwerk Basel III berechnete Tier 1 Ratio betrug per 30. Juni 2015 21.9 Prozent (31. Dezember 2014, berechnet nach Basel II: 20.5 Prozent). Mit dieser Tier 1 Ratio besitzt die VP Bank Gruppe im Branchenvergleich eine solide Eigenkapitalbasis. Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2014 fusionsbedingt um CHF 1.4 Mrd. auf CHF 12.6 Mrd.

 

Zunahme der betreuten Kundenvermögen

Die betreuten Kundenvermögen der VP Bank Gruppe beliefen sich per 30. Juni 2015 auf CHF 34.6 Mrd. Gegenüber dem Wert per 31. Dezember 2014 von CHF 30.9 Mrd. bedeutet dies eine Zunahme von 11.8 Prozent. Die performancebedingte Vermögensabnahme betrug im ersten Halbjahr 2015 CHF 2.5 Mrd. (Vorjahresperiode: Zunahme von CHF 0.6 Mrd.). Diese Abnahme ist in der Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Schweizer Franken und der damit einhergehenden Abwertung der betreuten Kundenvermögen in Fremdwährungen begründet.

Im ersten Semester 2015 verzeichnete die VP Bank Gruppe einen Netto-Neugeldzufluss in Höhe von CHF 6.2 Mrd. Davon entfallen CHF 6.7 Mrd. auf die Fusion mit der Centrum Bank. Im operativen Geschäft mussten Netto-Abflüsse von CHF 0.1 Mrd. gegenüber einem Netto-Neugeldzufluss von CHF 0.2 Mrd. im ersten Halbjahr 2014 verzeichnet werden. Im Zuge der Fusion mit der Centrum Bank kam es zu erwarteten Netto-Abflüssen im Umfang von CHF 0.4 Mrd. Die Netto-Abflüsse müssen vor dem Hintergrund des regulatorischen Umfeldes und der Steuerthematik beurteilt werden. Auf der anderen Seite konnten dank intensiver Marktbearbeitung, insbesondere in den asiatischen Märkten, erfreuliche Netto-Neugeldzuflüsse erzielt werden.

Die Custody-Vermögen blieben gegenüber dem 31. Dezember 2014 unverändert bei CHF 7.6 Mrd. Das Kundenvermögen einschliesslich der Custody-Vermögen betrug per 30. Juni 2015 CHF 42.2 Mrd. (31. Dezember 2014: CHF 38.6 Mrd.).

 

Schwerpunkt Fondsgeschäft

Die VP Bank Gruppe verfügt über eine ausgezeichnete Kompetenz im Fondsgeschäft. Dieses Geschäft umfasst die gesamte Palette an Dienstleistungen im Fondsbereich – von der Planung über die Gründung bis zur operativen Verwaltung – und wird an den Standorten in Liechtenstein und Luxemburg seit etlichen Jahren erfolgreich betrieben.

«Um von Synergieeffekten in der VP Bank Gruppe zu profitieren, erfolgt per August 2015 die Bündelung des Fonds-Know-hows unter einheitlichem Dach. Mit VP Fund Solutions positionieren wir uns mit einer klaren Struktur unseres internationalen Fondsgeschäfts am Markt», erläutert Alfred W. Moeckli, Chief Executive Officer der VP Bank Gruppe. Im August 2015 wurde die VPB Finance S.A., die 1998 gegründet wurde, in VP Fund Solutions (Luxembourg) SA umbenannt. Die IFOS Internationale Fonds Service Aktiengesellschaft in Vaduz, seit 1999 am Standort Liechtenstein ansässig, wird neu unter VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG firmieren.

 

Überprüfung der Mittelfristziele

Bis Mitte 2015 galten die definierten Mittelfristziele einer Tier 1 Ratio von mindestens 16 Prozent, einer Cost/Income Ratio von 65 Prozent sowie eines Nettoneugeldzuflusses von durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr. Eine Überprüfung dieser Ziele hat die Notwendigkeit von Anpassungen ergeben.

Im Zuge der Überprüfung der Mittelfristziele hat der Verwaltungsrat der VP Bank Gruppe daher folgende neue Zielwerte bis Ende 2020 definiert:

  • Assets under Management (betreute Kundenvermögen) von CHF 50 Mrd.
  • Konzerngewinn von CHF 80 Mio.
  • Cost/Income Ratio unter 70 Prozent

 

Ausblick

Die VP Bank Gruppe ist für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet. Dies belegt unter anderem auch Standard & Poor’s Rating Services, die im August 2015 das ausgezeichnete «A–»-Rating (A–/Negative/A–2) der VP Bank bestätigte. Die hohen Eigenmittel erlauben es der VP Bank, durch gezielte Akquisitionen weiter in Wachstum zu investieren. Der Rückkauf eigener Inhaber- und Namenaktien im Rahmen eines öffentlichen Festpreisangebots der VP Bank wurde am 3. Juli 2015 erfolgreich abgeschlossen. Die unter diesem Angebot zurückgekauften Aktien sollen für künftige Akquisitionen oder für Treasury-Management-Zwecke verwendet werden.

Im zweiten Halbjahr wird die konsequente Weiterführung des gruppenweiten Kostenmanagements die VP Bank weiter begleiten. Darüber hinaus ist geplant, die Integration der Centrum Bank in die VP Bank Gruppe mit Ende des Jahres abzuschliessen. «Mit sämtlichen daraus resultierenden Massnahmen sowie mit dem qualitativen und quantitativen Ausbau unserer Kundenberatung schaffen wir eine nachhaltige Basis für eine erfolgreiche Zukunft der VP Bank Gruppe», zeigt sich Fredy Vogt, Präsident des Verwaltungsrates der VP Bank Gruppe, überzeugt.