China im Fokus

Während die Aktienmärkte in den USA, in Europa und allen voran in Japan über die Sommermonate weiter zulegen konnten, wurde der chinesische Markt kräftig durchgeschüttelt. Die politische Führung in Peking hat mit drastischen regulatorischen Eingriffen viele Unternehmen und Investoren auf dem falschen Fuss erwischt. Besonders Technologieunternehmen wie Alibaba haben Federn lassen müssen, dem Abwärtssog entziehen konnten sich nur die wenigsten Aktien. Gemessen am Index liegt der gesamte chinesische Aktienmarkt im laufenden Jahr rund 40 % hinter dem weltweiten zurück.

Wir erachten den Zeitpunkt nun als günstig, chinesische Aktien im Portfolio massvoll aufzustocken. Allerdings setzen wir nicht blind auf den gesamten Markt, sondern konzentrieren uns auf Unternehmen, die vom neuen politischen Ziel einer gerechteren Einkommensverteilung am ehesten profitieren sollten. Das sind insbesondere Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich. Solche mit monopolistischer Marktstellung, gerade im Technologiesektor, oder auch Unternehmen aus dem Immobilien- oder Ölsektor dürften hingegen unter Druck bleiben. Sei es wegen drohender zusätzlicher regulatorischer Eingriffe oder sei es wegen höherer Steuern.

Im Gegenzug halbieren wir unser Übergewicht bei europäischen Aktien. Der europäische Markt hat seit Jahresbeginn kräftig zugelegt. Auch wenn wir nach wie vor Potenzial für Europa sehen, so ist der Ausblick nicht mehr ganz so gut wie noch vor einigen Monaten. Denn die Bewertungen sind im Zug der Kursentwicklung gestiegen, andererseits drohen neue Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie die Konjunkturdynamik zu bremsen.

Den Rest des Portfolios belassen wir unverändert. Staatsanleihen erachten wir als unattraktiv. Alternative Anlagen wie Gold und ILS bleiben interessant.