Erholung voraus
Eine Zahl, und alles ist anders. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der USA hat im Juli einen rasanten Aufbau von Jobs gezeigt und die Arbeitslosenquote um einen halben Prozentpunkt auf 5.4 % gedrückt. Diese Nachrichten empfanden die Anleger als derart gut, dass sie Sorgen rund um Konjunkturrisiken plötzlich wieder vergassen. Das suggeriert jedenfalls die unmittelbare Marktreaktion.
In Situationen wie diesen lohnt es sich, sich nicht von der Hektik der Märkte anstecken zu lassen. Denn die Risiken sind nicht alle einfach so verschwunden. Genauso wenig haben wir unser Szenario des «grünen Aufschwungs» wegen dieser Nachricht über den Haufen geworfen. Aus unserer Sicht bleibt die Erholung auf Kurs. Die Aktienmärkte können in diesem Umfeld weiter zulegen, auch wenn die Luft gemessen an den Bewertungen dünner geworden ist. Wir interpretieren die Widerstandskraft der letzten Wochen als gutes Zeichen und bleiben gemäss der strategischen Quote investiert. Im regionalen Vergleich präferieren wir weiterhin Europa.
Der Rückgang der Kapitalmarktzinsen ist aus unserer Sicht nur temporär. Der positive Konjunkturausblick und die Signale der US-Notenbank zur Rückführung der Wertpapierkäufe sprechen für steigende Kapitalmarktzinsen in den nächsten Monaten. Deshalb bleiben wir bei Staatsanleihen untergewichtet.
Nach dem jüngsten Preisrückgang erhöhen wir jedoch die Goldquote. Wir schätzen nicht nur die Diversifikationseigenschaft von Gold, sondern sehen den Goldkurs durch negative Realzinsen und einem längerfristig eher schwachen Dollar gut unterstützt.