Die Fed lässt nichts unversucht
Dieser aussergewöhnliche Schritt hat jedoch nicht zur Beruhigung an den Finanzmärkten beigetragen. Ganz im Gegenteil. Die asiatischen Börsen haben im Minus geschlossen und die europäischen Aktienmärkte haben tiefrot eröffnet. Zu dramatisch sind offensichtlich die Entwicklungen rund ums Coronavirus, als dass die Fed-Massnahmen allein beruhigen könnten.
Es ist zu befürchten, dass die Verunsicherung in der Gesellschaft und damit auch an den Finanzmärkten in den nächsten Tagen anhalten wird. Die Simulationen der Experten deuten alle darauf hin, dass die Fallzahlen von mit dem Coronavirus Infizierten in Europa und den Vereinigten Staaten weiter steigen werden bevor die Abschottungsmassnahmen ihre Wirkung zeigen sollten.
Damit bleibt es auch wahrscheinlich, dass an den Finanzmärkten wie bereits in den letzten Tagen Hoffnungsschimmer schlagartig durch Ernüchterung abgelöst werden können. Und umgekehrt. Grössere Kursausschläge werden damit wohl fürs erste an der Tagesordnung bleiben.
In Anbetracht dessen gelten nach wie vor unsere Handlungsempfehlungen:
- Unbedingt Situationen vermeiden, in denen man verkaufen muss. Die Liquidität ist in vielen Anlage-klassen in solchen Stressphasen eingeschränkt und die Preisabschläge können deshalb enorm sein.
- An einer breiten Diversifikation im Portfolio festhalten und wenn möglich, sogar verbreitern. Dabei gilt es auch regionale Aspekte zu berücksichtigen.
- Währungsrisiken konsequent abzusichern.
- Keine neuen Kreditrisiken einzugehen.
- Opportunistisch Kaufgelegenheiten zu nutzen, dabei aber immer das eigene Risikobudget eng überwachen. Wir haben hierfür eine selektive Auswahl von qualitativ hochwertigen Titeln zusam-mengestellt.
An dieser Stelle möchten wir insbesondere den Diversifikationsaspekt hervorheben. Viele Anlageklassen haben in den letzten Wochen deutlich korrigiert. Allen voran die Aktienmärkte, die teilweise seit Mitte Februar bereits über 30 % eingebüsst haben. Aber nicht alle Anlageklassen haben im gleichen Ausmass korrigiert. Einige wie Staatsanleihen oder Gold konnten seit Jahresbeginn sogar zulegen. Stellt man ein Portfolio also breiter auf, können Einbrüche von einzelnen Anlagen im Portfolio bis zu einem gewissen Grad abgefedert werden. Die nachfolgende Abbildung zeigt seit Jahresbeginn die Performance derjenigen Anlageklassen, welche wir in unseren gemischten Mandaten berücksichtigen. Der VP Bank Strategiefonds CHF Balanced, welcher in der strategischen Anlageallokation 40 % Aktien aufweist, hat per Ende letzter Woche einen Rückgang von 10.8 % seit Jahresbeginn zu verzeichnen.
Die Korrektur an den Aktienmärkten macht sich hier natürlich negativ bemerkbar. Immerhin hat die Diversifikation durch die Berücksichtigung der anderen Anlageklassen den Rückgang abfedern können. Nun stellt sich die Frage, ob damit das Schlimmste bereits ausgestanden ist. Dazu haben wir uns die grössten Korrekturen der letzten 20 Jahre angeschaut. Nachfolgende Abbildung zeigt die grössten zwischenzeitlichen Wertverluste für die dem Strategiefonds CHF Balanced zugrundeliegende strategische Anlageallokation. Der grösste Rückgang wurde dabei wenig überraschend im Zuge der Finanzkrise mit rund 28 % verzeichnet. Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass es wichtig ist, mit fortschreitender Dauer einer Korrektur nicht auszusteigen, sondern investiert zu bleiben. Dadurch kann man von der darauffolgenden Erholung profitieren und die erlittenen Wertverluste schnellst-möglich wieder wettmachen.
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