Mit Dividendenaktien die Rendite erhöhen

Die Corona-Pandemie hat bei Investoren, die auf Dividenden fokussiert sind, für lange Gesichter gesorgt. Für das Geschäftsjahr 2020 durften Unternehmen einiger Sektoren, darunter Banken, Einzelhandel und Airlines, keine Dividende ausschütten. Gleichzeitig hielten viele andere Unternehmen einen hohen Anteil des Gewinns zunächst zurück. Die Dividenden für 2021, die in diesen Wochen ausbezahlt werden, sind in Europa zwar höher als im Jahr zuvor, aber die Unternehmen sind immer noch zurückhaltend. In den USA schütteten sie bereits im vergangenen Jahr Dividenden in Rekordhöhe aus. Die Fortsetzung dieses Trends wird erwartet und für Europa werden historisch hohe Gewinnausschüttungen für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert.

Gewinnausschüttung (Payout-Ratio) in %

Die Entwicklung der diesjährigen Unternehmensgewinne, aus denen die 2023er-Ausschüttungen gezahlt werden, ist jedoch zunehmend mit Unsicherheit behaftet. Zwar ist die globale Nachfrage gegenwärtig robust, doch höhere Energie- und Rohstoffkosten sowie sich verschärfende Lieferengpässe für Halbfertigprodukte werden die Gewinnmargen schmälern.

Dies ist erst teilweise in den Prognosen der Analysten reflektiert. Eine Verschlechterung der Margen oder gar ein Rückgang des Unternehmensgewinns bedeutet jedoch nicht automatisch eine Kürzung der Dividende. Die meisten Unternehmen streben bei den Ausschüttungen Kontinuität an und vermeiden Kürzungen. Dies ist aber nur möglich, wenn die Ausschüttungsquote Spielraum bietet, und das tut sie. Gegenwärtig liegt die Gewinnausschüttungsquote sowohl in den USA als auch in Europa auf historisch tiefem Niveau. Die Unternehmen schütten also nur einen verhältnismässig tiefen Anteil ihrer Gewinne aus. Abgesehen von der besonderen Situation im Jahr 2020 erwiesen sich Dividendenzahlungen auch in Krisenzeiten als relativ stabil.

Gewinn versus Dividende (in Indexpunkten)

Was für den Gesamtmarkt gilt, trifft aber nicht für jedes Unternehmen zu. Die aktuell grossen Herausforderungen setzen ihnen unterschiedlich stark zu, was eine sorgfältige Titel-Auswahl erfordert. Wir haben die von uns empfohlenen Aktien auf ihre Attraktivität für Dividendenanleger durchforstet und in drei Gruppen eingeteilt:

• Qualitätsaktien

Diese Unternehmen bieten Anlegern eine hohe Gewinnstabilität mit geringer Abhängigkeit von makroökonomischen Risiken. Gleichermassen haben sie eine hohe Preisdurchsetzungskraft und somit robuste Gewinnmargen. Die Risiken dieser Aktien liegen in einer im Durchschnitt erhöhten Bewertung anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) und einer potenziell schwächeren relativen Kursentwicklung in Phasen mit hohem Gewinnwachstum.

• Substanzwert Aktien

In der Regel haben diese Unternehmen eine tiefere KGV-Bewertung im Vergleich zum Gesamtmarkt und weisen zumeist eine überdurchschnittliche Dividendenausschüttung aus. Anleger müssen bei diesen Titeln eher schlechte Vorhersehbarkeit des Gewinns und erhöhte makroökonomischen Risiken in Kauf nehmen.

• Wachstumsaktien

Diese Unternehmen weisen ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum und ein hohes Kurspotenzial aus, begleitet von erhöhten kurzfristigen Volatilitäten. Die Risiken in konsolidierenden Märkten bestehen in einer zumeist erhöhten fundamentalen Bewertung. Zudem leiden sie unter steigenden Zinsen.

Fazit

Erhöhte Energie- und Rohstoffpreise sowie ungelöste Lieferkettenprobleme werden Unternehmen noch längere Zeit herausfordern. Die weltweit robuste Wirtschaftsentwicklung jedoch sollte Unterstützung bieten. Das erste Halbjahr wird dabei von erhöhten Kursschwankungen und Unsicherheiten begleitet sein. Wir sehen gute Chancen für langfristige dividendenorientierte Investoren, in gezielt ausgesuchte Unternehmen mit hoher fundamentaler Qualität zu investieren.

Für unsere Produktempfehlungen wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenberater/Ihre Kundenberaterin.

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