Weitreichende Auswirkungen
Es herrscht Krieg in Europa. Die Situation in der Ukraine ist dramatisch. Verlässliche Vorhersagen über die weitere Entwicklung sind derzeit kaum möglich, die Lage muss stattdessen laufend neu beurteilt werden.
Die Finanzmärkte haben in den letzten Tagen zum Teil heftig auf neue Nachrichten reagiert. Positive Nachrichten waren dabei Mangelware. Immerhin: Auf einen Medienbericht, wonach die EU neue Anleihen zur Finanzierung der Energieversorgung und der Erhöhung des Verteidigungshaushalts in den 27 Mitgliedstaaten begeben soll, haben die europäischen Aktienmärkte mit Gewinnen reagiert. Das impliziert, dass die Anleger bis jetzt das Handtuch noch nicht geworfen haben.
Diese Finanzierungszusicherung allein wird allerdings noch nicht ausreichen, damit sich die Kurse beruhigen. Ein Ende des Kriegs ist noch nicht absehbar. Die Folgen davon werden über die involvierten Länder und Osteuropa hinaus zu spüren sein. Sei es in der Sicherheits- und Energiepolitik, sei es in der Wirtschaft.
Der starke Anstieg der Energiepreise heizt die Inflation an. Das Tanken an der Zapfsäule zehrt am Portemonnaie und das umso mehr, da immer mehr Menschen aus dem Home Office zurück ins Büro kommen. Keine einfache Situation für die Notenbanken, da sich zu den Inflationssorgen nun noch Rezessionsrisiken gesellen.
Aus unserer Sicht überwiegen kurzfristig die Risiken an den Aktienmärkten. Deshalb hat das Anlagekomitee an seiner monatlichen Sitzung entschieden, europäische Aktien weiter zu reduzieren. Insgesamt senken wir damit die Aktienquote taktisch von neutral auf untergewichtet. Wir bekräftigen also die ohnehin bereits defensive Portfolioausrichtung.