CIO-Marktupdate: Portfolio unverändert lassen trotz Rückschlag
Der Euro Stoxx 50 schloss mit 4.1 % im Minus, der deutsche Leitindex Dax und der Schweizer Swiss Market Index notierten 3.8 % tiefer. Die amerikanischen Börsen waren zunächst tiefrot in den Tag gestartet, der S&P 500 erholte sich im späteren Handelsverlauf jedoch von einem Minus von über 4 % und schloss leicht im Plus. Seit Jahresbeginn resultiert somit ein Verlust von 7.5 %, beim technologielastigen Nasdaq sogar von 11.4 %. Zwei Themen werden als Gründe angeführt: Die Zinswende und die Situation in der Ukraine.
Unsere Sicht auf die Fed: Keine Überraschungen
Die US-Notenbank Fed hat die Märkte bereits auf Zinserhöhungen vorbereitet. Nach dem Ende der Wertpapierkäufe und einem ersten Zinsschritt, den wir im März erwarten, wird dann auch die Reduktion der Bilanzsumme zum Thema. An der Sitzung der Fed diese Woche, über deren Ausgang am Mittwoch (26.1.) berichtet werden wird, ist von Interesse, wie sich der Notenbank-Chef Jerome Powell zum Bilanzsummenabbau äussern wird. Aus unserer Sicht wird er ihn noch nicht in den Mittelpunkt stellen.
Unsere Sicht auf den Ukraine-Konflikt
Ein weiteres Thema am Markt ist die Situation an der russischen Grenze zur Ukraine. Selbst im schlimmsten Fall, dass Russland in der Ukraine einmarschiert, ist nicht mit einer militärischen Eskalation unter direktem Einbezug der NATO bzw. den USA zu rechnen. So sehr eine russische Besetzung der Ukraine und Teilen davon das Verhältnis zwischen der EU bzw. USA und der russischen Föderation belasten würde, an den Finanzmärkten dürfte man vermutlich rasch wieder einen rationalen Blick auf diese Situation werfen.
Unsere Sicht aufs Portfolio: Keine Anpassung
Nachdem die US-Börsen im Handelsverlauf am Montag bereits ins Positive drehten, sind die Aktienmärkte in Europa heute Dienstag etwas fester in den Handel gestartet. Das werten wir als wichtiges Zeichen und bestätigen vor diesem Hintergrund unsere Portfoliopositionierung.
Auch wenn wir keine Überraschungen von der Fed erwarten, Staatsanleihen sind im aktuellen Umfeld alles andere als attraktiv. Steigende Zinsen bedeuten fallende Preise für Anleihen, dieser Effekt ist bei europäischen und schweizerischen Staatsanleihen aufgrund der höheren Duration, also einer höheren Zinssensitivität, derzeit sogar noch ausgeprägter als in den USA.
Bei Aktien bestätigen wir unser leichtes Übergewicht und unsere Präferenz für europäische Aktien. Markttechnische Stimmungsindikatoren sind bereits sehr negativ, die Volatilität gemessen am VIX ist deutlich gestiegen. Wir erwarten weiterhin, dass die Konjunkturdaten in den nächsten Monaten wieder besser ausfallen werden und dass die Glaubwürdigkeit der Fed von den Märkten nicht so schnell in Frage gestellt wird. Somit stehen die Chancen gut, dass sich die Aktienmärkte in den nächsten Wochen erholen werden.
Marktphasen wie die aktuelle zeigen die Bedeutung von defensiven Anlagen im Portfolio. Wir setzen dazu z.B. bei der Aktienselektion auf den sogenannten Minimum-Varianz-Ansatz. Dieser hilft, Korrekturen wie die gestrige abzufedern. Zusätzlich trägt Gold zur Stabilisierung bei.
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